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AGG: Eröff­nung der Pferdeklinik

Sprech­text

Für alle, die hier jetzt nur wegen der Archi­tek­tur oder der medi­zi­ni­schen Infra­struk­tur, anwe­send sind, erst mal eine kur­ze Ein­füh­rung in die Welt der Ziel­grup­pe. Die Pfer­de und ihre HalterInnen. 

Die Schweiz darf zu Recht «als auf das Ross gekom­men» bezeich­nen wer­den. Nicht erst seit Pip­pi Lang­strumpf oder Winnetou. 

Hier­zu­lan­de ist man näm­lich echt früh aufs Pferd gekom­men. Bereits in prä­his­to­ri­schen Sied­lun­gen hat man Hin­wei­se gefun­den, die dar­auf deu­ten, dass Pfer­de auch zum Haus­halt der Ur-Schwei­zer gehörten.

Im 16. Jahr­hun­dert über­lies­sen dann auch Schwei­zers die Fort­pflan­zung ihrer Pfer­de nicht mehr nur dem Zufall, respek­ti­ve den Instink­ten. Die Pfer­de­zucht wur­de sys­te­ma­ti­siert und damit der frei­en Lie­be bereits früh Ein­halt gebo­ten. Zuguns­ten stär­ke­rer und spe­zia­li­sier­te­rer Ras­sen natürlich. 

Erhal­ten geblie­ben ist davon eine ein­zi­ge. Als Top-Pro­dukt der Schwei­zer Pfer­de­züch­te­rei hat sich der Frei­ber­ger durch­ge­setzt (von denen gibt es trotz des Namens offen­bar auch Stu­ten, sonst gäb’s sie ja kei­ne mehr). Das letz­te Kalt­blut­pferd in Euro­pa. Und wie die Schwei­zer so sind, sie blei­ben ihren Errun­gen­schaf­ten treu. Von 100 Schwei­zer Foh­len sind auch heu­te immer noch 60 Freiberger. 

Zurück zur Gat­tung an sich. Auch wenn das gemei­ne Haus­pferd die häu­figs­te Art in der Schweiz reprä­sen­tiert, gibt es doch noch wei­te­re Kli­en­tel – die an die­ser Stel­le kei­nes­wegs dis­kre­di­tiert wer­den soll­te. Esel, Maul­tie­re und Maul­esel machen zusam­men doch immer­hin auch rund einen Drit­tel der Schwei­zer Equi­den-Popu­la­ti­on aus. Alles in allem dür­fen wir so von rund 110’000 poten­ti­el­len Kun­den ausgehen.

Aber kon­zen­trie­ren wir uns nun mal auf die eigent­li­che Cash-Cow hier. Das Pferd! Gesell­schaft­lich hat es einen fast unver­gleich­li­chen Auf­stieg hin­ter sich. Man kann getrost sagen: Das Pferd hat es echt zu etwas gebracht. 

Vom Jagd­ziel für Pfeil und Spee­re in der Stein­zeit, zum Nutz­tier für Fleisch und Milch. Dann eigent­li­cher Motor des Schwei­ze­ri­schen Trans­port­we­sen und der Land­wirt­schaft. Und schliess­lich als letz­te Ent­wick­lung, der Schritt hin zum Frei­zeit­ge­fähr­ten und hoch ver­si­cher­ten Sportgerät. 

Und damit sind wir bei der natür­li­chen Ergän­zung des moder­nen Pfer­des ange­langt – sei­ner Auf- und Besitzerin. 

46’000 Schwei­zer und 184’000 Schwei­ze­rin­nen pfle­gen einen Teil Ihrer Frei­zeit mit Pfer­den zu ver­brin­gen. Abge­se­hen von Pila­tes und Was­ser-Bal­lett gibt es wohl kaum eine ande­re Frei­zeit­be­schäf­ti­gung mit so domi­nan­tem Frauenanteil. 

Das wie­der­um lässt sich durch­aus ver­mark­ten. So kann man heu­te davon aus­ge­hen, dass jeweils 8 Schwei­zer Pfer­de zusam­men einen Schwei­zer Arbeits­platz schaf­fen. Da kommt tie­risch was zusam­men. Der jähr­lich Umsatz der Pfer­de­bran­che wird auf rund 1.91 Mil­li­ar­den Fran­ken geschätzt.

Zum Schluss noch eine klei­ner Tipp, der Ihnen spä­ter viel­leicht noch hel­fen könnte. 

Ein Pferd weiss , wann du fröh­lich bist, es weiss, wann du stolz bist und es weiss, wann du eine Möh­re dabei hast!