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Mont Blanc Jubi­lä­um mit Wes Anderson

Wes Ander­son, bekannt für sei­ne detail­ver­lieb­ten und visu­ell ein­zig­ar­ti­gen Fil­me, hat sich anläss­lich des 100-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Mont­blanc Meis­ter­stücks einer neu­en Her­aus­for­de­rung gestellt. Der Spot »100 Years of Meis­ter­stück« soll­te ein Fest für die Augen sein, gerät aber lei­der ins Stolpern.

Zuge­ge­ben, die Idee klingt auf dem Papier gross­ar­tig: Ander­son setzt den legen­dä­ren Füll­fe­der­hal­ter auf dem Gip­fel des Mont Blanc in Sze­ne, umge­ben von Schnee­stür­men und eisi­gen Tem­pe­ra­tu­ren. Doch trotz der schi­cken Optik und des typi­schen Wes-Ander­son-Flairs wirkt das Gan­ze über­ra­schend leer. Die Kulis­sen, obwohl sie auf den ers­ten Blick char­mant sind, füh­len sich zu ste­ril und plas­tik­haft an. Eine Pri­se mehr Wär­me und ech­te, greif­ba­re Details hät­ten dem Spot gut getan.

Die humo­ris­ti­sche Note, die Ander­sons Wer­ke nor­ma­ler­wei­se aus­zeich­net, ver­pufft hier in der end­lo­sen Wie­der­ho­lung der glei­chen Wit­ze. Was anfangs noch ein Schmun­zeln ent­lockt, wird beim zehn­ten Mal nur noch müh­sam zur Kennt­nis genom­men. Die Selbst­re­fe­ren­tia­li­tät und das Spiel mit fil­mi­schen Kli­schees, die Ander­son sonst so meis­ter­haft ein­setzt, wir­ken in die­sem Rah­men über­trie­ben und ermüdend.

Die Dar­stel­ler – dar­un­ter Ander­son selbst neben Jason Schwartzman und Rupert Fri­end – sind zwar gewohnt pro­fes­sio­nell, doch der sonst so mar­kan­te und indi­vi­du­el­le Stil der Ander­son­schen Figu­ren bleibt aus. Die Ander­son­sche Ander­son Par­odie geht deut­lich zu weit und ver­liert dadurch die Sub­ti­li­tät und den Charme.

Kurz gesagt: Der Spot »100 Years of Meis­ter­stück« erreicht nicht die emo­tio­na­le Tie­fe oder den geist­rei­chen Witz, den man von einem Wes Ander­son erwar­ten wür­de. Es ist ein Ver­such, der auf­grund sei­ner Über­sti­li­sie­rung und des Man­gels an ech­ter Sub­stanz hin­ter den Erwar­tun­gen zurückbleibt.