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Das Hotel-Logo: Hoheits­zei­chen statt Werbemittel

Der klei­ne Pfer­de­kopf auf dem Unter­set­zer ist auch durch den guten Whis­key klar zu erken­nen. Er ver­si­chert mir, dass ich genau im rich­ti­gen Laden abge­stie­gen bin. In den letz­ten 48 Stun­den habe ich den klei­nen Pfer­de­kopf sicher mehr als 1000 mal gese­hen. Vom Bade­man­tel über die But­ter bis eben zum Coas­ter prangt das klei­ne Tier­chen überall. 

Das Logo eines Hotels unter­schei­det es sich ganz wesent­lich von den klas­si­schen Nut­zun­gen eines Logos. Im Gegen­satz zu allen andern Logos muss es näm­lich die Mar­ke nicht hin­aus in den Markt trans­por­tie­ren, son­dern das Pro­dukt im Innern – wort­wört­lich «im Haus» – definieren.

Beim Buchen im Inter­net nichts neben­säch­li­cher als das Logo des Hotels. Zim­mer­bil­der, Strand­bil­der, Aus­sicht, Lage und Preis sind das ent­schei­den­de Unterscheidungsmerkmal. 

Moder­ni­tät ist im Hotel beson­ders ent­schei­dend. Die meis­ten Gäs­te kön­nen eine Innen­ein­rich­tung schlecht «lesen». Sie bemer­ken kaum, ob ein Raum nun gestylt und «tren­dy» ist oder nicht. Ein Logo und eine gra­fi­sche Spra­che kön­nen die meis­ten Gäs­te viel leich­ter ein­ord­nen – da haben sie viel mehr Übung. Wenn ein Zim­mer hin­ter einem tren­dy Logo steht, wird es als stil­bil­dend ver­stan­den, wenn das glei­che Zim­mer hin­ter einem alt­mo­di­schen Logo steht, als ver­al­tet. Dekor und Logo sind bei einem Hotel ent­schei­den­de Ele­men­te, um aktu­ell zu bleiben.

Dem Logo kommt des­halb viel mehr die Funk­ti­on eines Wert- oder Hoheits­zei­chens zu. Das Logo muss zum Stil pas­sen – die­sen aber auch prä­gen – und über­all im Haus ein­setz­bar sein: gestickt auf dem Bade­man­tel, geprägt in der But­ter, geklebt auf Fahr­stuhl­tü­ren und mit Scho­ko­gla­sur auf die Tor­te gespritzt.

Der Kun­de emp­fin­det das als Sicher­heit. Er weiss die gan­ze Zeit, dass er sich noch in dem Rah­men bewegt, für den er bezahlt. Er ist sicher, dass das Kon­zept, für das er sich ent­schie­den hat, durch­ge­zo­gen wird, und er kei­ne bösen Über­ra­schun­gen erle­ben wird. Je häu­fi­ger er das Logo antrifft, des­to siche­rer ist er, in einem durch­dach­ten, gut gestyl­ten Design­ho­tel zu sein.

Wenn also die Zim­mer regel­mäs­sig den neus­ten Bedürf­nis­sen ange­passt und modern ein­ge­rich­tet wer­den, wäre es dann nur logisch, dass man auch das Logo in regel­mäs­si­gen Abstän­den erneuert!