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Was ist Pod­cas­ting – eine kur­ze Ein­füh­rung aus sicht der Marketingkommunikation

Pod­cas­ting kann am bes­ten als «Auf­ge­zeich­ne­tes Radio» umschrie­ben wer­den. Im Gegen­satz zum «ech­ten» Radio wird hier aber nicht ein Voll­pro­gramm pro­du­ziert, son­dern ein­zel­ne, rela­tiv kur­ze Shows zwi­schen 3 und 40 Minu­ten. Die Sen­dun­gen wer­den am Com­pu­ter (zum Bei­spiel über den iTu­nes Music Store) abon­niert und dann jeweils auto­ma­tisch auf den MP3-Play­er oder das Han­dy über­spielt, wenn dieser/​dieses das nächs­te Mal ange­schlos­sen wird.

Arten von Podcasts

Grund­sätz­lich gibt es zwei ver­schie­de­ne Arten von Pod­casts. Sol­che, die aus­schliess­lich für die­sen Kanal pro­du­ziert wer­den und sol­che, die die­sen Ver­triebs­ka­nal ledig­lich als Zweit­ver­wer­tung nut­zen. Ein Bei­spiel für die­se zwei­te Spar­te ist der Pod­cast «Echo der Zeit» von Schwei­zer Radio DRS, in dem jeweils ab 20.00 Uhr die Sen­dung von 18.00 Uhr abruf­bar ist.

Inhal­te von Podcasts

Die indi­vi­du­ell pro­du­zier­ten Pod­casts sind meist the­ma­tisch und rich­ten sich an sehr spe­zi­fi­sche Ziel­grup­pen. Die The­men ent­spre­chen aber nicht immer den klas­si­schen Pro­duk­te­grup­pen, wie wir sie aus dem Mar­ke­ting und der Kom­mu­ni­ka­ti­on ken­nen. Viel mehr wer­den da Milieus und Ein­stel­lungs­wel­ten fass­bar. Das kann ein Pro­gramm über Inde­pen­dent-Music sein, eines über die alter­na­ti­ve Ver­wen­dung von unge­brauch­ten, übrig geblie­be­nen Baby­win­deln nach der Aus­trock­nung der Junio­ren – oder ein­fach über den Ärger mit Win­dows. Durch die beson­de­re Struk­tur der Macher – vie­le Pri­vat­per­so­nen ohne beson­de­re Medi­en­aus­bil­dung aber mit gros­sem Sen­dungs­be­wusst­sein – von Pod­casts sind die­se häu­fig auch per­sön­lich gefärbt und haben den Cha­rak­ter von Kom­men­ta­ren. Nicht sel­ten gewäh­ren die Macher dabei auch einen «Blick» in ihr Pri­vat- oder Businessleben.

Neben die­ser Grup­pe von Selbst­dar­stel­lern, deren Pod­casts oft auch erbärm­lich schlecht daher­kom­men, wer­den jetzt ers­te Ver­su­che mit Busi­ness-Pod­casts gemacht. So berich­te­te zum Bei­spiel BMW im Jahr 2005 zum ers­ten Mal täg­lich von der IAA. Ande­re Busi­ness­mo­del­le zie­len dar­auf ab, mit Eigen­pro­duk­tio­nen, die nichts mit dem Pro­dukt zu tun haben, mög­lichst vie­le Abon­nen­ten zu gewin­nen. Die Nen­nung des Pro­dukts oder der Mar­ke erfolgt dann meist im Titel oder als Nen­nung im Ope­ner oder Ender.
Im zwei­ten Teil wer­den wir näher auf die Mög­lich­kei­ten ein­ge­hen und auch noch eini­ge ande­re, inter­es­san­te Model­le kennenlernen.

Poten­ti­al von Pod­casts und Zielgruppen

Eigent­lich soll­ten wir hier eher von poten­ti­el­len Ziel­grup­pen spre­chen. Pod­cas­ting ist näm­lich noch ziem­lich unbe­kannt. Nach völ­lig unre­prä­sen­ta­ti­ven Umfra­gen gehe ich davon aus, dass der Begriff erst bei etwa 5% der markt­fä­hi­gen Men­schen über­haupt eine sinn­vol­le Asso­zia­ti­on aus­lö­sen dürf­te. Soll man des­halb dar­über schwei­gen? Ich habe das ein­mal gemacht und bin dafür gestraft wor­den. Vor 10 Jah­ren habe ich zwar selbst schon einen Inter­net­an­schluss gehabt und auch ein­mal die Woche ein Email erhal­ten, aber zum The­ma habe ich es nicht gemacht. Und plötz­lich ging alles sehr, sehr schnell – ohne dass ich dabei war. Auch wenn Pod­cas­ting natür­lich in kei­ner Wei­se mit dem Inter­net ver­gli­chen wer­den kann, sehe ich hier eini­ge Parallelen.